Dieses neue Verfahren revolutioniert den Bau von Glasfasernetzen

Wenn Fasernetze mit Hilfe von Microtrenching verlegt werden, gehen die Bauarbeiten auf der Hausstraße schneller und mit weniger Grabungsarbeiten vonstatten. Könnte sich diese neue Art, schnelle Datenverkehrsverbindungen zu errichten, auch in Finnland durchsetzen?

Auf dieser Glasfaserbaustelle dröhnen keine Bagger. Stattdessen brummen in der Straße Elontie in Länsi-Pakila die Diamanttrennscheiben der speziell angefertigten Arbeitsmaschine, die eine circa zwei Zentimeter schmale und 40 Zentimeter tiefe Fuge in den Asphalt fräsen. Dahinter rollt eine Maschine, die die Faserkabeln in der Erde verlegt. Im Asphalt bleibt nur ein schmaler Schlitz zurück, der gefüllt werden muss.

Telia baut im Moment ein Glasfasernetz in Länsi-Pakila in Helsinki, das den Bewohnern der Einfamilienhäuser des Gebietes Offene-Glasfaser-Anschlüsse bringt. Telia und der Bauunternehmer Empower testen auf der Baustelle eine neue Bauweise, das Microtrenching. Dabei werden die Faserkabel in einem schmalen Graben verlegt, der mit Diamantsägen gefräst wird.

„Die Kabel werden in einer Tiefe von circa 40 Zentimetern verlegt, also etwas näher an der Oberfläche als bei den traditionellen Methoden. Das Verlegen der Glasfaser gelingt auf diese Weise sogar dreimal schneller als bei traditionellen Grabungsarbeiten, und die Baustelle erfordert weniger Platz“, berichtet Pekka Piuva von Telias Netzbaueinheit.

Microtrenching ist auch eine umweltfreundlichere Bauweise als das Graben: für den schmalen Kanal müssen keine großen Erdmassen befördert werden und der Asphalt wird weniger beansprucht.

„Außerdem können große Grabungsarbeiten bei uns nur im Sommer durchgeführt werden, während das Microtrenching dagegen auch im Winter möglich ist“, fährt Piuva fort.

Straße auf, Faser rein, Straße zu - und fertig. Wenn das so einfach ist, warum werden nicht schon alle Fasernetze flink durch Fräsen verlegt?

Das Microtrenching erfordert eine speziell angefertigte Arbeitsmaschine. Die Testgeräte und das Personal in Länsi-Pakila kommen aus Norwegen, wo das Microtrenching eine gebräuchliche Bauweise ist.

In Schweden gebräuchlich, in Finnland nicht

In Finnland dürfen Datenverkehrsnetze vorläufig nicht durch Microtrenching gebaut werden.

„Wir haben zwei zulässige Techniken für die Erneuerung von Kupfernetzwerken, Graben und Stemmen“, berichtet Pekka Piuva.

Die Microtrenching-Technologie stammt aus Schweden. Bei unserem Nachbarn wurden die Glasfasernetze so deckend verlegt, dass Glasfaser sogar in Einfamilienhäusern zur Grundausstattung des Zuhauses gehört. In Schweden werden gerade die Glasfasernetze für Einfamilienhaussiedlungen im Allgemeinen mit Microtrenching gebaut.

Bei uns haben sich die für die Asphaltierung und die Erneuerung verantwortlichen Gemeinden noch nicht für das Microtrenching begeistert. Ein Grund dafür sind die Vorschriften der Gemeinden, denen gemäß die Kabel tiefer als in 40 Zentimeter Tiefe verlegt werden müssten.

Pekka Piuva hofft jedoch, dass das Microtrenching auch hier allgemein gebräuchlich wird. Der Versuch in Länsi-Pakila könnte also als anspornendes Beispiel dienen.

„Wir brauchen von den Entscheidungsträgern und Genehmigungsbehörden eine positive Einstellung gegenüber dem Faserbau. Reibungsloser ablaufende Bauarbeiten wären zweifelsohne auch ein Vorteil für die Einwohner.“

Die Microtrenching-Technologie stammt aus Schweden, wo die Glasfasernetze in Einfamilienhaussiedlungen im Allgemeinen durch Microtrenching verlegt werden.

Text: Ellariina Rautio und Hanna Tohtua
Bilder: Empower Oy

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