Die kleine Gemeinde Kauniainen mitten in Espoo ist die erste Ortschaft, in der die Telefongesellschaft Telia von den Behörden die Genehmigung erhalten hat, Glasfaser mit der Microtrenching-Technik zu verlegen.

Microtrenching bedeutet, dass für das Glasfaserkabel eine Fuge durch den Asphalt in die Straße
gefräst wird. So ist das Verlegen von Glasfaserkabeln deutlich preiswerter, schneller und
umweltfreundlicher, als auf traditionelle Art tief in den Boden zu graben.

Während die Geschwindigkeit beim Verlegen von Glasfaser auf traditionelle Art circa 30-60 Meter pro Tag beträgt, schreitet die Arbeit mit der Mictrotrenching-Frästechnik bis zu 500-600 Meter pro Tag voran. Die Geschwindigkeit kann im besten Fall also mehr als zehnmal so hoch sein.

Je schneller die Glasfaser in den Boden verlegt werden kann, desto preiswerter ist auch das Bauen. Dies ist von großer Bedeutung, denn das Graben in der Erde macht laut den Netzwerkbetreibern den teuersten Anteil beim Bau von Glasfasernetzen aus. Das traditionelle Graben für Glasfaser kostet grob geschätzt fünf Euro pro Meter.

Die Geschäftsleiterin von Telias Projekt „Offene Glasfaser“, Sanna Mutka, sagt, dass in anderen finnischen Gemeinden noch keine Genehmigungen für die Microtrenching-Technik erhalten worden sind.

Jukka Huhtanen, der für den Bau der Netze Telias in Finnland verantwortlich ist, sagt, dass die Gemeinden in dieser Sache an drei Faktoren Zweifel hegen.

Das erste Hindernis sind die Planungsvorschriften, laut denen die Kabel im Bereich des Bebauungsplans in einer Tiefe von 70 Zentimetern verlegt werden müssen. Beim Microtrenching wird für die Kabel eine circa 40 cm tiefe Fuge gefräst.

Der zweite Faktor ist die Unparteilichkeit, d. h. ob nur ein einziger Netzwerkbetreiber ein Kabel in einer Einfamilienhaussiedlung verlegen darf. Huuhtanen schätzt allerdings, dass wenn ein Netzwerkbetreiber die Glasfasern schon bis zu den Einfamilienhäusern verlegt hat, dort ohnehin kein zweiter Netzwerkbetreiber mehr hinkäme.

Der dritte Faktor ist, dass die Planung der Grabungsarbeiten und der anderen Bauarbeiten erschwert wird, wenn die Kabel neben den 70 Zentimetern schon näher an der Erdoberfläche sein können.

In manchen Situationen erweckt möglicherweise auch der Zustand des Asphalts Bedenken.

Telia hat Glasfaser in Schweden mit Microtrenching-Technik zu hunderttausenden Haushalten verlegt und dort dadurch laut Huhtanen gute Erfahrungen gesammelt.

„In Schweden ist man mit dem Verlegen von Glasfasernetzen auch sonst weiter, während man sich in Finnland wiederum vielerorts erst ganz in der Anfangsphase befindet.“

Telia verlegt mit der Microtrenching-Technik in Kauniainen circa 13 Kilometer Glasfaser, die 400Haushalten zugänglich sind, und die Arbeit soll im Laufe dieses Sommers fertiggestellt werden.

Mit unter 10 000 Einwohnern ist Kauniainen die kleinste Gemeinde der Hauptstadtregion, mit einer Gesamtfläche von ebenfalls nur circa sechs Quadratkilometern.

Telia testete die Technik letztes Jahr im Sommer und verlegte ein paar Kilometer Glasfaser inLänsi-Pakila mitten in Helsinki mit dem Unternehmen Empower TN. Der gleiche Partner fungiert auch beim Projekt in Kauniainen als Bauunternehmer.

Jukka Huhtanen sagt, dass als nächstes gemeinsam mit der Baubehörde der Stadt Helsinki die Ergebnisse von Länsi-Pakila beurteilt werden und überlegt wird, ob es die Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung gäbe.

Laut Huhtanen wurden auch Gespräche mit den Behörden der Gemeinde Kirkkonummi geführt, aber das Genehmigungsverfahren sei noch im Laufen.

Die Idee von Telias Funktionsmodell „Offene Glasfaser“ ist, dass der Netzwerkbetreiber in den Bau eines Netzes investiert, wenn sich ausreichend viele Einwohner eines Gebietes für einen Glasfaseranschluss verpflichten.

Text: Tero Lehto
Bilder: Telia

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